Saturday, April 11, 2009

An die Parzen / To the Fates (Friedrich Hölderlin)

Nur einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!
Und einen Herbst zu reifem Gesange mir,
Daß williger mein Herz, vom süßen
Spiele gesättiget, dann mir sterbe.

Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht
Nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht;
Doch ist mir einst das Heil'ge, das am
Herzen mir liegt, das Gedicht, gelungen,

Willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!
Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel
Mich nicht hinab geleitet; Einmal
Lebt ich, wie Götter, und mehr bedarf's nicht.



Ah, grant me but one summer, ye mighty ones!
And but one autumn for my song's ripening,
So that my heart more willingly, by
Sweet singing satisfied, then may perish.

The soul that, when 'twas living, its right divine
Received not, finds not rest in the realms below;
But if I once achieve the sacred
Object that lies at my heart, the poem,

Welcome be thou then, O shadow-world's silence!
I am content, although my lyre's music may
Conduct me not below; for once I
Lived as the gods, and no more is needed.

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